Entspannt wie ein Spaziergang Sonntagnachmittags am See und doch so präzise und galant wie ein choreografierter Tanz auf dem Parkett, zeigt das Moses Yoofee Trio seit ein paar Jahren wo es mit Jazz in Zukunft hingehen könnte. Zwischen dem virtuosen Schlagzeugspiel von Noah Fürbringerand und dem zutiefst souligen Bassspiel Roman Klobes gleiten die Keys von Bandleader Moses Yoofee durch dicht verrauchte Jams voller Musikalität und sirrender Atmosphäre. Yoofee gilt im Berliner Clubmilieu nicht umsonst als Coolboy des Jazz, dem an den Tasten sublime Innovationen gelingen ohne stilistisch zu zerfransen. Die Einflüsse sind trotzdem so vielfältig wie die Stimmungen: Treibende Beatpatterns im Geiste legendärer Hip-Hop-Produzenten wie J Dilla oder DJ Shadow, vitale Reminiszenzen an die Hochphasen von R'n'B und Soul, nicht zuletzt auch die neue Sensibilität für gehaltvolles Experimentieren im Jazz durchziehen das Zusammenspiel auf voller Länge. Und trotzdem: Hinter, unter und über allem ist es dieses gewisse Understatement, das dem charmanten Klang dieser Kombo eine Sonnenbrille aufsetzt.