Egal ob verfremdete Stimmen, Tiergeräusche oder Field Recordings, die kaum zu dekodieren sind: Wenn Friederike Bernhardt ihre delikaten Klangstrukturen errichtet, wird die Welt zu Musik. Piano und Synthesizer, das Handwerkszeug zeitgenössischer Komponistinnen, spielen in den Produktionen der Wahl-Leipzigerin zwar die Hauptrolle. Doch sind es die wohldosierten Experimente zwischen Elektroakustik, Theaterdramaturgie und Post-Minimalismus, die Bernhardts auditives Vokabular zu beeindruckenden Gedichten formen. Warum sie diese auf dem Album „13 Rabbits“ als Moritz Fasbender veröffentlicht? Eine Hommage an glücklicherweise längst vergangene Zeiten, als Frauen noch männliche Pseudonyme annehmen mussten, um ihre Kunst im Patriarchat irgendwie, nun ja, an den Mann zu bringen. Auch hier spielt die erfolgreiche Bühnenmusikkomponistin ironisch mit Erwartungen, wahrt ein gewisses Understatement und zeigt, dass sie ihren eigenen Pfad unabhängig von kulturellen Konventionen schon längst beschritten hat.