Der Seiltanz zwischen Traum und Realität hat Ariana Zustra schon immer gereizt. Die studierte Musikjournalistin und Singer-Songwriterin fängt 2011 mit dem Schreiben erster Songs an, damals noch irgendwo zwischen Indie und Songwriter-Folk angesiedelt. Die Produktion erfolgt stilecht im eigenen Schlafzimmer. Es sind die Anfänge eines Multitalents, das zehn Jahre später die hiesige Popmusik auf links drehen sollte. Wann immer sie neben Job und Studium Zeit findet, widmet sie diese ihrer musikalischen Vision und versucht sie aus ihrem Kopf in die Realität zu transkribieren. Mittels synästhetischer Beschreibungen gelingt ihr das auch, wenn sie mit Produzent und Freund Danny Weber im Studio sitzt. Dann gewinnt ihr barocker Dream Pop Schritt für Schritt Form, wandelt von sepiafarbener Kontemplation zu brodelnder Dramatik in wenigen Minuten und lässt diese Entwicklung absolut natürlich wirken. Cineastisch wie ein noch nicht gedrehter Film von Darren Aronofsky und gezeichnet von großer Eigenständigkeit, ist ihr letztes Jahr erschienenes Debütalbum „The Dream Of Reason“ ein magischer Trip jenseits aller Genreklischees und Hypes. Zustra hat zwar gerade erst ihre künstlerische Reise begonnen, klingt aber jetzt schon ausgereifter als die meisten ihrer Zeitgenossinnen.