Viele Menschen heutzutage bezeichnen sich als selfmade oder als DIY-Künstler*innen. Wie wörtlich das zu nehmen ist, bleibt oft genug fraglich - bei Kid Be Kid sieht das anders aus: Die Musikerin, Komponistin und Produzentin aus Berlin singt, spielt Klavier und liefert astreine Beatboxings simultan. Live auf der Bühne entsteht so ein Kunstwerk, das von der Energie des Moments getragen und von der Künstlerin frei ausgestaltet wird. Keine Overdubs, keine Prerecordings, keine Loops benötigt Kid Be Kid dafür, nutzt das Klavier stattdessen für Bass, Melodien und Akkorde, in die Beatboxing und Gesang eingewoben werden. Es sind scheinbare Gegensätze, oft genug komplementär, die sich in dieser Musik widerspiegeln und zu einem ungemein spontanen aber kraftvollen, offenen aber ruhigen, minimalistischen aber poetischen Erlebnis verschmelzen. Das Debüt „Sold Out“ hatte dahingehend schon alles richtig gemacht, doch mit ihrem diesjährigen Album „Truly A Life Goal But No Ice Cream“ toppt sie selbst die Erwartungen treuer Fans noch mal um mehrere Ebenen. Wild und psychedelisch, experimentell und doch eingängig macht Kid Be Kid Musik, die es aktuell nur einmal auf diesem Planeten gibt.