boulangerie - czernin in brest. ukraine 1918

Sa 01.04.2023, 18:00 Uhr

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Konzertlesung mit Hans von Trotha 

 

Winter 1917/18. Im ukrainischen Brest-Litowsk verhandelt das revolutionäre Russland mit Deutschland und Österreich-Ungarn über einen Frieden an der Ostfront. Für die k.u.k. Monarchie ist Ottokar Graf Czernin vor Ort, zuvor Botschafter in Rumänien, wo er deutsche Zeppelin-Angriffe erlebte. Er trifft auf Trotzki. Und schlägt vor, die Ukraine als unabhängigen Staat anzuerkennen … In seinem Roman Czernin oder wie ich lernte den Ersten Weltkrieg zu verstehen (2013), lässt Hans von Trotha nicht nur diese Szenen plastisch lebendig werden. Dazu erklingen Werke ukrainischer Komponisten, die damals aufgrund ihrer Herkunft nicht aufgeführt wurden, etwa Nikolai Roslavets oder Borys Lyatoshinsky, sowie Kompositionen von Béla Bartók, George Enescu und Maurice Ravel.

 

Brest-Litowsk, 6. Januar 1918. Heute fanden die ersten Unterredungen mit den Ukrainern statt. Sie stechen stark von den russischen Delegierten ab. Bedeutend weniger revolutionär, haben sie ungleich mehr Interesse für ihr eigenes Land und weniger Interesse für den allgemeinen Sozialismus. Ihr ganzes Bestreben geht dahin, sich so rasch wie möglich selbständig zu machen.

 

Ein fast vergessenes Kapitel europäischer Geschichte zwischen Krieg und Frieden mit bestürzender Aktualität wird als kulturelles Ereignis lebendig.