Vom Abendland in den Orient, von Ost bis West, von Tradition zur Moderne spannen Omar Dahl einen Bogen quer über die Kulturen. Das vierköpfige Projekt aus Belgien lässt in den vergangenen Jahren eine herausragende EP nach der anderen fallen und verschmilzt von Beginn an organische Grooves mit traditioneller arabischer Instrumentierung, darunter das Ney, diverse Violinen und Saxofone. Wie der Soundtrack zu einem mystischen Trip durch das alte Persien evozieren Releases wie »Zephyr« (2023) oder »Bunkum« (2024) eine dichte Atmosphäre, die zu einer hazy Lounge in Ankara ebenso passen würde wie zu einem sonnendurchfluteten Festival in der Sahara. Einflüsse gibt es viele, auch weil die Band seit Jahren zwischen Saudi-Arabien und Mexiko den Globus bereist und Kulturklänge aufsaugt wie ein Schwamm in einem Meer musikalischer Möglichkeiten. Altin Gün und Khruangbin stehen Pate, doch auch zeitgenössischer Dub und Organic House hinterlassen bei Omar Dahl ihre Spuren. Mit der neuesten EP »Traum« (2025) entwickeln sie die filmreifen Vibes ihres Songwritings konsequent weiter und verfeinern Ideen einer transkulturellen Musik jenseits von Konventionen.