Bei Ohrknacker-Konzerten des Trio Catch werden Ohren geöffnet, hier erklingen neue Töne. Im Zentrum steht jeweils ein Stück, das zweimal gespielt und dazwischen im Austausch mit dem Publikum genauer betrachtet wird. Alles kann, nichts muss: ohne Altersbeschränkung, ohne Berührungsängste, ohne die Notwendigkeit musikalischer Vorkenntnisse. Die Veranstaltung dauert eine gute Stunde, vor und nach dem Konzert ist die Bar im Konzertraum geöffnet.
Für die Sonderausgabe von Ohrknacker im Rahmen des Hamburger blurred edges-Festivals 2025 bringt das Trio Catch das Stück »Catch as Catch can« von Georg Friedrich Haas mit, das der österreichische Komponist eigens für das Trio im Auftrag der Kölner Philharmonie geschrieben hat.
Georg Friedrich Haas: Catch as Catch can (2018)
Das Experimentieren mit neuen Klängen und Ausdrucksformen bildet den Kern des Schaffens von Georg Friedrich Haas. Mikrotonalität ist für ihn keine Abweichung von der Norm, sondern natürlicher Bestandteil des musikalischen Spektrums. Haas tastet sich in Neuland vor, obgleich seine Musik in der Tradition verwurzelt ist. Ihr filigranes Erscheinungsbild und die Sensibilität für zarteste Schwingungen gemahnen nachdrücklich an existenzielle Belange. Schon der Beginn seines Klarinettentrios entführt mit Sechsteltonintervallen, Vierteltönen und chromatischen Clustern in mikrotonale Räume, in denen sich die Instrumente des Trio Catch völlig selbstverständlich bewegen. Herb und aufreibend muten auch die große rhythmische Komplexität und die ausgedehnten Glissandi an. Dazu kommen noch besondere Spieltechniken wie Zirkularatmung für die Klarinette und Klangverfremdungen wie das Abdämpfen der Saiten im Klavier, die das aufregende Klangabenteuer abrunden.
Trio Catch
Martin Adámek – Klarinette
Eva Boesch – Violoncello
Sun-Young Nam – Klavier
Georg Friedrich Haas – Komposition
Ein Projekt von Trio Catch und bastille musique. Gefördert aus Mitteln der Ernst von Siemens Musikstiftung, der Aventis Foundation, der Elisabeth & Karl-Heinz Behnke Stiftung und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien.