Ein hypersensibler junger Mann verlässt sein gewohntes Umfeld und begibt sich auf eine Wanderung ins Ungewisse. Sein einziger Gesprächspartner ist die imaginäre Stimme des ihn begleitenden Bachs, dem er im Stillen seine Seele ausschüttet. Dann stürzt eine enttäuschte Liebe sein übervolles Herz ins Chaos und in der Unfähigkeit, sich anderen mitzuteilen, geht der junge Müller schließlich ins Verderben: Er ersäuft sich in ebenjenem Wasser, dem er einzig sein Innenleben offenbart hatte.
Im Spannungsfeld zwischen konzertantem Liederabend und szenischer Performance nimmt »herzzuvoll« das Thema männlicher Einsamkeit in den Blick. Wir präsentieren Franz Schuberts berühmten Liederzyklus »Die Schöne Müllerin« und zeigen ihn nicht als tragische Liebesgeschichte sondern als das Psychogramm seines ebenso empfindsamen wie zutiefst einsamen Protagonisten.
Als Gegenüber dazu betritt die Figur einer jungen Dichterin die Bühne und haucht jenen Texten Leben ein, die Schubert in seiner Version ausgelassen hat. Doch die ironische Erzählerin wird zusehendes vom Sog der Ereignisse erfasst und muss feststellen, dass sie die Kontrolle über die Geschichte verliert. Kann sie das bittere Ende noch abwenden?
herzzuvoll ist Liederabend reloaded: Unerwartet, intensiv, mit einem neuen Blick und doch dem Original verpflichtet.
Teilszenische Interpretation von Franz Schuberts »Die Schöne Müllerin« mit den unvertonten Texten aus Wilhelm Müllers Gedichtzyklus
Christoph Eder – Gesang
Maria Wynistorf – Worte
Rin Watanabe – Klavier
Die Onlineanmeldung ist bis Konzertbeginn hier möglich. Es gibt keine Abendkasse.